Neu Erschienen
Hans Christoph Buch
Vom Bärenkult zum Stalinkult
Hans Christoph Buch ist ein Weltreisender abseits ausgetretener Pfade, der überraschende Ein- und Ausblicke eröffnet durch Schneisen, die er ins Dickicht kultureller Übereinkünfte schlägt. So auch hier: von Finnlands Nationalepos »Kalevala«, einem Urgestein der Literatur, bis zum Gaucho-Epos »Martín Fierro«, aus dem Argentinien noch heute sein Selbstverständnis bezieht.
Puschkin und Tolstoj, Goethe und Laurence Sterne sind Kronzeugen eines undoktrinären Zugangs zur Literatur, der nicht nur die Klassiker, sondern auch die Moderne neu in den Blick nimmt: Von Hans Christoph Buchs Vorbild Viktor Sklovskij bis zu Anna Seghers, für die das Geschichtenerzählen ein Rettungsanker war angesichts der Bedrohung durch Faschismus und Stalinismus. So eröffnen die porträtierten Autoren zugleich Facetten von H. C. Buchs Leben und Werk. »Vom Bärenkult zum Stalinkult« ist eine lustvolle Grenzüberschreitung zwischen Erzählung und Essay, Literarhistorie und persönlichem Narrativ - mit Zwischentiteln wie »Reisen zum Urquell der Poesie«, »Briefe nicht über die Liebe« oder »Bagatellen zum Massaker« und »Von Pol zu Pol«
erschienen am 13.4.2024 Arco Verlag, Wuppertal, 240 Seiten
Rezension
Ulrich van Loyen, Eine Reise zu uns selbst,
aus der Wochenzeitung: Freitag, 16.07.2024
Hans Christoph Buch
Der Flug um die Lampe
Hans Christoph Buchs Der Flug um die Lampe vereinnahmt Raum und Zeit, überblendet viele miteinander verwobene Erzählungen und berichtet von bizarren Geschichten, die wie eine Fliege um die Lampe, um ein geheimes Zentrum kreisen. Es geht um die Wiederkehr des Gleichen und die Ungleichheit des Ähnlichen. Nacheinander treten auf: Casanova, der Playboy Porfi rio Rubirosa, der Detektiv Nick Knatterton, Elvis Presley, John Reed und Kaiser Maximilian von Mexiko, nicht zu
vergessen der weitgereiste Dr. Dingsda und Ötzi, der im Gletschereis gefrorene Steinzeitmann.
Buch reist nach China, Afghanistan und last but not least auch Haiti.
Entstanden sind unerhörte Geschichten aus dem dichten Erzählfundus HC Buchs. Es sind wilde Alter Egos des Autors, mit deren Hilfe der sich augenzwinkernd und vergnüglich seiner eigenen Identität versichert. Je weiter der Erzählende in seinem neuen Buch voranschreitet, desto ernster werden seine Anmerkungen, münden in Selbstbetrachtung, die Aktualität besitzen: vom Stolperstein für die in Auschwitz ermordete Liane Löw bis hin zur Abrechnung mit dem deutschen Literaturbetrieb.
erschienen am 5.4.2024 Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a.M.
192 Seiten
Rezension
Rainer Rönsch,
Vom letzten Seufzer bis zum Abspann
Literaturkritik.de
17.05.2024
Hans Christoph Buch
Nächtliche Geräusche im Dschungel
Postkoloniale Notizen
Unter Schlagwörtern wie postkoloniale Kritik, Woke oder Cancel-Culture breitet sich eine neue Form politischer Korrektheit aus. Dabei geht es weniger um empirisch fundierte Einsichten als um Sprachregelungen, mit denen sich deren Verfechterinnen und Verfechter gegenseitig bescheinigen, auf der einzig richtigen Seite zu stehen. Und die daraus das Recht ableiten, diejenigen zu zensieren oder zum
Schweigen zu bringen, die diesen Regelungen nicht folgen.
In den Essays und Erzählungen seines neuen Buchs, das den Postkolonialismus im Untertitel führt, setzt Hans Christoph Buch sich vehement zur Wehr gegen schreckliche Vereinfacher. Der Autor weiß, wovon er spricht: Seine Großmutter stammt aus Haiti, und er hat afrikanische und andere Krisengebiete der ganzen Welt als Reporter bereist. Was ihn von Kriegs- und Katastrophentouristen unterscheidet, ist sein kulturelles Gedächtnis, der historische Tiefgang und ein erzählerischer Elan, der die Lektüre zum Leseerlebnis macht: von Hark Olufs, dem von Rifpiraten versklavten Schiffsjungen aus Amrum, über Lettow-Vorbecks »treuen Askari«, der im KZ starb, vom Fahrradtouristen, der ein Todeslager in Guinea mit knapper Not überlebt, bis zum Mord an Haitis Staatschef Jovenel Moïse reicht der Spannungsbogen.
erschienen Februar 2022,Transit Verlag, Berlin
192 Seiten,
Rezensionen:
Michi Strausfeld
Vom Eurozentrismus zum Postkolonialismus?
renzensiert auf Literaturkritik.de, 22.04.2022
Hartmut Buchholz
Von Forschungsreisenden und Voodoo
Badische Zeitung, 26.04.2022
Moeletsi
Nächtliche Geräusche im Dschungel
Kundenrezension auf Amazon.de, 29.04.2022
Hans Christoph Buch
Robinsons Rückkehr
Die sieben Leben des HC Buch
"Krick? Krack!" sagen die Märchenerzähler in Haiti, der zweiten Heimat von Hans Christoph Buch, die ihn zum Erzählen von Abenteuern und zum Abenteuer des Erzählens inspirieren.
Sein "Romanbaukasten" ist Fortsetzung und Abschluss seiner autobiographischen Tetralogie und enthält Wunschbiographen von Ausonius, dem letzten lateinischen und ersten deutschen Dichter, der die Mosel besang, bis zu
Monika Ertl, die den Mörder Che Guevaras erschoss.
Geschichten, die tödlich enden, weil das Leben selbst sie schrieb.
In diesem Sinn gedenkt H. C. Buch berühmter Vorläufer wie Alexander Selkirk, Vorbild von Defoes Robinson, und Hitlers Abwehrchef Canaris, der als Widerstandskämpfer im KZ starb.
Auch literarische Zeitgenossen lässt er Revue passieren, allen voran Buch nahestehende Autoren, deren Karrieren er mit einem lachenden und einem weinenden Auge schildert, anknüpfend an die einfühlsamen Porträts in seinem hochgelobten Essayband "Tunnel über der Spree".
erschienen Ende August 2020,Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a.M.
256 Seiten,
Rezensionen:
Michael Braun
Robinsons Rückkehr
rezensiert für den Borromäusverein
Oliver Jungen
Mit der Zauberbrille zur Literatur von übermorgen,
FAZ, 23.01.2021
Peter von Becker
Die sieben Leben eines Schriftstellers,
Tagesspiegel, 03.01.2021
Marko Martin
Die Möglichkeit einer Insel
Die Literarische Welt, 02.01.2021
Cornelius Wüllenkemper,
DLF, 24.09.2020
Script zur Sendung
H.C. Buch im Gespräch mit Arno Widmann,
Wir sind vor den Lesern davongelaufen,
Berliner Zeitung, 01.09.2020
Frankfurter Rundschau, 10.09.2020
Hans Christoph Buch
Tunnel über der Spree
Traumpfade der Literatur
Tunnel über der Spree: Unter diesem von Theodor Fontane entlehnten Motto schenkt uns Hans Christoph Buch neue Literaturgeschichten im besten Sinne. Hier präsentiert sich ein herrlich unterhaltsamer und gewitzter Autor, der seine vielbeachteten Erinnerungen an den Literaturbetrieb leichtfüßig fortschreibt. Erzählungen und Essays, Porträts und Vignetten ergänzen einander zu einer
Gemäldegalerie, in der H. C. Buch Wegbereiter und Weggefährten Revue passieren lässt: von Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson, Hans Magnus Enzensberger und Marcel Reich-Ranicki bis zu Wolf Biermann, Peter Schneider, Sarah Haffner, Uwe Kolbe und F. C. Delius.
Geschichten über Goethe, Chamisso und Kafka ergänzen den Band.
Buch teilt aus, mit Humor und Witz führt er den Leser zurück in das Ost- und das West-Berlin der 1960er und 1970er Jahre und dokumentiert so eine Schriftstellergeneration; ein unterhaltsames Spektakel, das zugleich ein Selbstporträt des Autors ist, rechtzeitig zu seinem 75. Geburtstag.
erschienen Ende März 2019, Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a.M.
Etwa 200 Seiten, Schön gebunden, Farbiges Vorsatzpapier
Rezension von Cornelius Wüllenkemper, DLF, 10.04.2019
Hans Christoph Buch
Stillleben mit Totenkopf
In seinem autobiographischen Roman beschreibt H. C. Buch Stationen seines an Ereignissen reichen Lebens: Seine früheste Kindheitserinnerung führt ihn nach Wetzlar, wo im März 1945 ein abgeschossener US-Bomber mit schwarzer Rauchfahne über der Stadt abstürzt. Ein Jahrzehnt später entgeht er knapp einer Katastrophe, als über Bonn-Kessenich zwei britische Kampfjets kollidieren und
eine Tragfläche unweit von Buchs Elternhaus einschlägt.
Dabei ist Stillleben mit Totenkopf viel mehr als nur die Fortschreibung und Vollendung seiner autobiographischen Trilogie. Der Autor setzt unter veränderten Vorgaben fort, was er mit den Romanen Baron Samstag und Elf Arten,das Eis zu brechen begann, und führt zusammen, was zusammengehört:
Reisen in Kriegs- und Krisengebiete, Kindheits und Jugenderlebnisse sowie � ein Novum in Buchs Werk � Erinnerungen an den Literaturbetrieb, den er als Erzähler und Essayist jahrzehntelang begleitet und mitgeprägt hat. Begegnungen mit Herbert Marcuse, Heiner Müller und Susan Sontag wechseln ab mit Streifzügen durch Indianerreservate, Reisen nach Haiti und ins Herz der Finsternis, die zentralafrikanische Republik, wo Buch im August 2017 Kindersoldaten und vergewaltigte Frauen trifft. All das und noch viel mehr wird zusammengehalten durch seine widersprüchliche Persönlichkeit, deren schillernde Facetten der Text sichtbar macht.
Roman,
erschienen Anfang März 2018, Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a.M.
Etwa 250 Seiten, Schön gebunden, Farbiges Vorsatzpapier
Wie man Schriftsteller wird
Cornelius Wüllenkemper, Süddeutsche Zeitung, 23.07.2018
Wie Literatur vor Verstrickung bewahrt
Andreas Platthaus, FAZ, 11.07.2018
Abschied vom Krieg, Tagesspiegel am 01.04.2018
Warum in Haiti alle Einwohner Neger sind - auch die Deutschen und Polen
Uwe Wittstock, Focus, 24.03.2018